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Auf dem Weg vom Paradiesgarten zieht die Kultur schnurgerade Pflanzstrecken auf gerasterte Beete in die Botanik. Das Lineare der Wissenslandschaft drängt den üppigen Wildwuchs an den Rand des Blickfeldes. Den Schilderwald der Wissensdurstigen und den Filz des Unberührten mit gleichem Erstaunen zu sehen, wäre ein Schritt zurück - zur Natur.
 
 

Auf einer unkrautüberwucherten Brachfläche in Botanischen Garten Leipzig installiere ich ein geometrisches, spalierähnliches Gebilde, das aus 5 x 5 weißen, vertikalen Stäben besteht. Die Enden der benachbarten Stäbe sind mit Schnüren verbunden. Dieses Objekt entstand auf der Basis des bedeutendsten magischen Quadrats des Nahen Ostens:
 
 

Die Ziffern dieses magischen Quadrates sind so in Höhen von senkrechten Stäben umgerechnet, dass die Höhenverhältnisse der einzelnen Stäbe genau die Zahlenverhältnisse widerspiegeln.
 
 

Isaac Newton brachte dem Erkenntnisprozeß einen entscheidenden Impuls, als er 1687 die Natur mathematisierte. Gleichzeitig trieb er damit  den Prozeß ihrer Entzauberung voran.

Bewegungen von Planeten werden im Computer auf der Basis des Newtonschen Gravitationsgesetzes simuliert* und bilden auf dem Monitor eigenwillige Schriftzeichen. 25 Elemente dieser „Naturschrift“ wurden ins Dreidimensionale übersetzt und liegen zwischen Unkrautwuchs und Wissensfeldern als Formation von „Spurenelementen“ auf einem Wiesenstück aus.

* Software: JVSchmidt