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KUNSTAUSTAUSCH
LEIPZIG - BERN
30.9.
- 30. 10. 2005
Städtisches
Kaufhaus Leipzig
HAEL YXXS
DIE
EIGENEN VIER WÄNDE
Die
„eigenen vier Wände" sind ein Fortsetzungsobjekt bzw. ein Traum vom
eigenen Haus in drei Teilen.
Im
ersten Teil wird die Basis beleuchtet, der „underground", das labyrinthische
System von Kanälen, Wegen,
Spuren
und Netzen, in das sich das träumende Individuum verstricken läßt
und in dem es beobachtet wird
von
den noch außerhalb befindlichen Projektanten. Diese steigen im zweiten
Teil selbst ein ins verspiegelte
Fertigteilobjekt
und genießen die Räume, die Aussicht, geben sich der Refelexion
hin, machen es sich
gemütlich
bei Blitzlicht von außen und innen oder sehen sich außerstande
und müssen von all dem absehen.
Der
Überbau als dritter Teil ist nichts als der Himmel, seine Gesetze
oder auch die Projektion davon,
Wolkentürme,
Wasserstoff. Diese nach oben hin offene Residenz, dieses Wohnmobil als
geerdeter
Cyberspace steht hier zur Disposition.
Max
Janetz in „Höher Wohnen" Nr. 3 14/1592/2005
Ich
denke immer zuerst an das Haus vom Nikolaus mit seinen Vier- und Dreiecken.
Dann
fällt mir auf, dass die eigenen vier Wände so etwas wie ein privates
Museum sind,
ein
showroom der Privatheit, in dem sich neben Möbeln, Büchern, Blumenkübeln,
Platten,
Kindern, HundundKatz auch Erinnerungsstücke, Bilder und Mitbringsel
aus
aller Welt oder die neuesten Wochenangeboten der riesigen Shoppingmaschine
vor
der Haustür ansammeln - bis die Vierwände so voll sind, dass
man in ihnen sterben
muss,
quasi an der Möhle erstickt, und der ganze Ramsch ohne die Nostalgie
der daran
hängenden
Erinnerungen im Sperrmüll, auf dem Trödelmarkt, im
Antiquariat
- ausgewählte Stücke bei den Erben - landet, während du
das
Gras
von unten wachsen hörst.
M.
Christen auf die Frage nach den eigenen vier Wänden
........................................................................................................................................................Fotos:
HLX
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