HAEL YXXS
"Goethes Gartenhäuschen"
20.6. - 22.8.2010

Im Rahmen des "Wiesbadener Kunstsommer 2010" entsteht
im Neropark Wiesbaden ein gentechnisches Versuchsfeld



 
 
 
 

Goethes Gartenhäuschen

Die Seßhaftwerdung des Menschen und der sich entwickelnde Ackerbau sind maßgeblich durch die Umwandlung von Bäumen zu fruchtbarer Erde beeinflusst worden. Behausungen aus Holz sind mögliche Basis symbiotischen Lebens des Menschen in der Natur. Weite Verbreitung finden diese Holzhäuschen in der Gartenkultur, wo sie Bestandteil individueller Pflanz- und Anbautätigkeiten sind. Ein Gartenhäuschen aus Holz repräsentiert nicht nur als Skulptur den Gestaltungswillen des Menschen in der Natur.

Vier kleine hölzerne Gartenhäuschen sind auf einer Wiesenfläche so aufgestellt, dass ihre Eingangstüren an den vier Seiten eines kleinen quadratischen "Hofes" (etwa 2 x 2 m) stehen. Jeweils zwei Häuschen stehen sich gegenüber, alle vier zusammen bilden im Grundriß ein Kreuz. Die Häuschen sind so dicht aneinandergestellt, dass sich nur ein schmaler Spalt zwischen zwei benachbarten ergibt. Diese vier Spalte gestatten Einblicke in den "Innenhof". Die Dächer sind nicht gedeckt, die Innenräume sind hell. Die Türen der Häuschen sind offen, ein Kreuz roten Rasens ist im "Innenhof" zu sehen.
An den Außenwänden der Häuschen kann man auf Informationstafeln Details zu diesem gentechnischen Versuchsfeld erfahren.

Im beschaulichen Neropark geschieht an dieser Stelle Ungeheuerliches, der moderne Zauberlehrling hat hier quasi seine Hexenküche installiert.

Auf den Außenwänden haben die Besucher die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen.
Die Bretter, die hier eine gefährliche Innenwelt bedeuten, werden zu Informationsflächen, zu Orten von Beobachtung, Statements, Austausch und Dialog, so wie es auch das Gärtnern als Leidenschaft bewirkt. Es entsteht ein dichtes gedankliches Geflecht, das die Wände nach und nach mit grafischen Äußerungen überwuchert.

Goethe, der wohl das heute berühmteste "Gartenhaus" besaß, taucht hier als Antipode der modernen Naturmanipulation auf. Er lobpreiste seinerzeit die Natur, weniger durch Gartenarbeit, als durch Arbeit in den Gärten der Poesie und der Sinneslust.

HLX 2010

 


 
 


 
 
 
 
 

GENTECHNISCHES VERSUCHSFELD
 
 

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K O M M E N T A R E     A N S E H E N

 


 
 



 
 
 
 
 

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